Erklärung

Modellprojekt „Flächenmanagement in interkommunaler Zusammenarbeit“

Gemeinsame Erklärung zu Innenentwicklung und Flächenmanagement in der
Interkommunalen Allianz Oberes Werntal

Im Rahmen eines Workshops haben die Allianzgemeinden Mitte April die nachstehende Erklärung erarbeitet. Mit dieser Erklärung werden Grundlagen für die zukünftige Entwicklung der Dörfer festgelegt. In den Mittelpunkt der Bemühungen werden die Ortskerne gerückt.

Lebendige Ortskerne und eine aktive Dorfgemeinschaft sind das Fundament für lebenswerte Wohn-
und Arbeitsbedingungen in den Gemeinden der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal. Dazu gehört
auch die Erhaltung der baulichen Strukturen in den Ortskernen, deren angemessene Neu- und
Umnutzung sowie deren Werterhaltung für die Zukunft.

Darüber hinaus ist der Boden eine zentrale Lebens- und Wirtschaftsgrundlage für die Bürgerinnen
und Bürger in den Gemeinden der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal, die auch den zukünftigen
Generationen erhalten bleiben soll. Eine flächensparende Siedlungsentwicklung, die Bau- und
Umnutzungsmöglichkeiten im bestehenden Siedlungsgefüge nutzt, ist daher eine der wesentlichen
Zukunftsaufgaben für die Gemeinden.

Die Allianzkommunen verfügen in erheblichem Umfang über Baulandpotenziale im Bestand (Baulücken,
leerstehende Hofstellen, Brachflächen). Gleichzeitig stehen für die Daseinsvorsorge der
Bürgerinnen und Bürger umfangreiche Werte an technischer und sozialer Infrastruktur zur
Verfügung. Es gilt deshalb die bereits vorhandenen Siedlungs- und Infrastrukturen effizient
zu nutzen, dauerhaft zu unterhalten und an neue Herausforderungen, wie aktuell den
demographischen Wandel, anzupassen.

Die Gemeinden der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal bekennen sich zu einem schonenden
und flächensparenden Umgang mit der Ressource Boden sowie zu einer effizienten Nutzung der
vorhandenen Bau- und Infrastrukturen. Die Allianzkommunen sind sich der Bedeutung einer aktiven,
d. h. einer initiativeergreifenden Innenentwicklung als Basis für den Erhalt dauerhaft
lebenswerter Wohn- und Arbeitsstrukturen im Oberen Werntal bewusst.

Die Gemeinden verfügen in Teilbereichen bereits über erfolgreiche Ansätze einer aktiven
Innenentwicklung (z. B. Dorferneuerungen, Bauhütte, Altortentwicklungspläne). Auf diesem
Fundament soll miteinander weiter aufgebaut werden. Konkret werden folgende Handlungsansätze
zur Innenentwicklung verfolgt:

Ø Die vorrangige Nutzung von Bauland und Gebäuden im Bestand vor der Neuausweisung von
Baugebieten im Außenbereich!

Ø Fortführung und regelmäßige Aktualisierung der Datenbank der Innenentwicklungspotenziale
inkl. jährlicher Berichterstattung an die einzelnen Gemeindegremien und die Interkommunale
Allianz!

Ø Gegenseitiger und frühzeitiger Informationsaustausch über flächenbezogene Entwicklungen und
Entscheidungen in den einzelnen Allianzgemeinden!

Ø Durchführung gemeinsamer Aktivitäten zur Förderung des Bewusstseinswandels für unterschiedliche
Zielgruppen wie Bevölkerung, politische Gremien und Bauwillige (z.B. Informationsveranstaltungen,
Flyer, Broschüren, gelungene Beispiele)!

Ø Durchführung konkreter Maßnahmen zur Aktivierung innerörtlicherBaulandpotenziale, wie z. B.
die systematische Ansprache von Baulückeneigentümern!

Ø Aufbau einer interkommunalen Grundstücks- und Immobilienbörse zur Vermarktung von
Baugrundstücken und Gebäuden im Bestand!


Ø Prüfung und Einführung finanzieller Anreize für Bauen im Bestand in den Allianzkommunen!


Ø Prüfung der Einrichtung einer Börse für wieder verwertbare Baumaterialien!

Die Bürgermeister der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal werden diese Grundsatzerklärung den
politischen Gremien ihrer Gemeinden zur Beratung vorlegen und für die Verabschiedung dieses
kommunalpolitischen Grundsatzbeschlusses zu Innenentwicklung und Flächenmanagement Sorge tragen.

Der Gemeinderat in Euerbach hat bei seiner Sitzung am 29.04.2008 die nachstehende Erklärung
einstimmig und damit als Richtschnur für das zukünftige Handeln anerkannt:


Euerbach, 08.05.2008

Gemeindeverwaltung